Für die meisten Menschen ist das Glücksspiel ein angenehmer Zeitvertreib, aber das gilt nicht für alle. Wetten können schnell zu einer süchtig machenden Tätigkeit werden, die aufgrund ihrer Abhängigkeit vom Zufall große Risiken birgt. Spielsucht kann zu schweren psychischen und finanziellen Problemen führen. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, spielsüchtig sind, brauchen Sie vielleicht die Hilfe eines Spezialisten, der Ihnen hilft, Ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Der Adrenalin-Kick beim Gewinnen ist für viele Spieler das Gefühl, welches sie wieder an den Automaten oder den Spieltisch zieht. Ob im Casino oder beim Online Spielen ist die Hoffnung auf den nächsten Gewinn groß. Doch wann wird das Spielen zum Problem? Wenn das Spielen das restliche Leben zum Stillstand bringt, und alles andere dem Spielen hinten angestellt wird, ist wahrscheinlich Hilfe notwendig. Ist Spielen in Ihrem Leben wichtiger als Familie und Beruf? Erfinden Sie Ausreden, um noch etwas mehr Zeit im Casino zu verbringen? Oft sind Spielsüchtige sich ihrer Sucht nicht bewusst. Wenn sich Freunde und Familie Sorgen machen, und das Gespräch mit Ihnen sucht, hören Sie zu. Der erste Schritt ist, sich der Sucht bewusst zu werden.
Erst wenn man sich selbst eingesteht, dass das Spielen ein Problem geworden ist, kann man es angehen und lösen. Sucht ist eine Krankheit, die man wie jede Krankheit behandeln kann, wenn die Diagnose vorliegt. Sobald man sich dessen bewusst ist, kann man den Entschluss fassen, die Krankheit zu behandeln und etwas an der Situation zu ändern. Hier hilft es, sich klare Ziele zu setzen. Die kostenlose und anonyme Telefon– oder Online-Beratung der BZgA hilft Betroffenen schnell und unkompliziert. Das Check-Out-Programm hilft Betroffenen, neue Gewohnheiten und Rituale zu etablieren. Das Time Out-Programm spricht außerdem auch Angehörige von Spielsüchtigen an, und hilft ihnen, mit der Situation umzugehen.
Zudem gibt es Suchtberatungsstellen überall in Deutschland vor Ort. Es kann auch sinnvoll sein, eine der deutschlandweiten Schuldnerberatungsstellen aufzusuchen. Diese informieren und helfen bei finanziellen Schwierigkeiten, und kontaktieren auch etwaige Gläubiger. Denn oft hat die Sucht auch finanzielle Folgen, die meist nur mit professioneller Hilfe zu lösen sind.
Wenn der erste Schritt getan ist, und man nach Hilfe fragt, fängt der Weg aus der Sucht erst an. Oft haben Spieler Anzeichen von Depressionen, Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit. Der Spielsüchtige hat oft auch Verhaltensmuster um das Spielen kreiert, die problematisch sein können. Der Anfang ist schwierig, denn das Spielen ist zur Gewohnheit geworden. Gewohnheiten und Rituale können aber durchbrochen werden und so neu erlernt werden. Hier helfen die Beratungsstellen oder auch Selbsthilfegruppen. Oft ist es hilfreich, sich zu erinnern, was einen vor dem Spielen interessiert hat. Das Adrenalin des Gewinnens fehlt, aber neue Erfahrungen und Erlebnisse können das ersetzen. Es kann auch vorteilhaft sein, einen Sparringspartner zu haben, der einem auf diesem Weg begleitet.
Wenn das Spielen andere Lebensbereiche beeinträchtigt, und sich das eigene Umfeld besorgt über das eigene Spielverhalten äußert, ist es wichtig, zuzuhören. Nur das eigene Bewusstsein erlaubt uns, das problematische Spielverhalten zu verändern. Die Sucht betrifft nicht nur den Spieler selbst, sondern auch Familie und Freunde. Ist man sich der Sucht bewusst und fasst man den Entschluss, diese Krankheit zu behandeln, gibt es diverse kostenfreie und anonyme Beratungsstellen vor Ort, telefonisch oder online. Eine spielfreie Zeit und feste Ziele sind der erste Schritt, die alten Rituale zu ändern. Um die Krankheit zu besiegen und neue Gewohnheiten zu kreieren, ist es hilfreich, einen Partner zu finden, der einen unterstützt, die Ziele beizubehalten.
Weitere Informationen zur Spielsucht finden Sie in unserem Artikel über die gesundheitlichen Auswirkungen des Glücksspiels.